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Niederlage zu Saisonauftakt
Lauterbach 2 verliert knapp gegen Favoriten aus Ehrenberg

Zum Saisonauftakt in der Bezirksoberliga musste Lauterbachs zweite Mannschaft als Aufsteiger aus der Bezirksliga gleich gegen den Vorjahres-Zweiten SC Ehrenberg 1 antreten, eine besonders schwierige Aufgabe. Neben dem Landesklassenabsteiger SV Alsfeld 1 gilt Ehrenberg 1 als Favorit um die Meisterschaft, zumal sich die Mannschaft aus der Rhön zusätzlich verstärken konnte und der Verein über eine anerkannt gute Jugendarbeit verfügt. Die Lauterbacher, deren Saisonziel der Klassenerhalt ist, lieferten den Ehrenberger dennoch einen großen Kampf, und es hätte nicht viel zur 4:4-Punkteteilung gefehlt. Am Ende siegten die Ehrenberger dennoch verdient mit 5:3.
Die erste Partie, die entschieden wurde, war gleich reichlich kurios. An Brett 5 hatte der Lauterbacher Heinz Hermann Reese einen kleinen, positionellen Vorteil gegen Stefan Winterling erreicht. Die Partie war aber längst nicht entschieden, als Reese, tief in Gedanken, mit dem Zug Springer f4 schlägt Turm e7 seinen Gegner überraschte. Winterling gab gleich auf, hatte er doch eine Menge Material eingebüßt. Erst später wurde ihm langsam bewusst, dass Reese hier einen Turm geschlagen hatte, ohne ihn vorher anzugreifen. Die Partie wurde nachgespielt und der unmögliche Zug Sf4 x e7 als regelwidrig erkannt – aber freilich zu spät, denn man kann nicht erst aufgeben und dann reklamieren. Der 1:0-Zwischenstand für Lauterbach konnte also getrost als etwas glücklich angesehen werden.
Indessen hielt die Lauterbacher Führung auch nicht lange. Am Spitzenbrett musste Michael Ludolph gegen Sergej Laschenko antreten, der in der letzten Saison noch für SC Fulda 2 in der Landesklasse gespielt hatte und von der Wertungszahl her zu den besten Spielern der Liga zählt. Ludolph kann gegen solche Spieler durchaus punkten, kam aber diesmal schon schlecht aus der Eröffnung, die er etwas passiv angelegt hatte, büßte einen Bauern ein, geriet zusätzlich in Zeitnot und musste endlich aufgeben. An Brett 4 erging es Michael Müller gegen Konrad Kirchner nicht besser. Müller kämpfte zwar noch lange gegen einen Nachteil, konnte auch Material zurück gewinnen, vergab dann letztlich doch die Remis-Chancen und konnte zum Ende die Drohungen des Gegners nicht mehr parieren. Ehrenberg war 2:1 in Führung gegangen.



Immerhin konnte Roman Zorn an Brett 2 gegen Edgar Winterling zwischendurch den Ausgleich wieder herstellen. Winterling hatte eine Qualität geopfert, um einen Angriff auf den Königsflügel anzuzetteln. Zorn rechnete unbeeindruckt die Varianten durch, nahm das Opfer an, wehrte die Attacke ab und wickelte souverän in ein gewonnenes Endspiel ab. Als  nächstes aber musste Jörg Kiepe an Brett 8 gegen Lars Ullrich die Waffen strecken. Früh in Nachteil geraten, war es Kiepe dennoch gelungen, ein Comeback zu starten und Material zurück zu gewinnen. Etwas glücklich bot sich Lars Ullrich in Folge dann jedoch gleich die Möglichkeit, erneut in Vorteil zu kommen, und ein zweites Mal ließ er sich nicht mehr auskontern.
Beim Stand von 3:2 für Ehrenberg folgten zwei Remise. An Brett 3 stand Armin Hardt gegen Rolf Dages lange leicht besser, ohne jedoch zum Druchbruch zu kommen. Auch Stephan Krist war an Brett 6 in einem Damenendspiel mit Mehrbauer näher an einem Sieg als an einer Niederlage, aber auch hier fehlte das letzte Quäntchen zum vollen Punktgewinn. Hier hatten also die Ehrenberger etwas Glück, das es nach diesen Partien schon 4:3 für Ehrenberg stand.
Ein etwas dramatisches Finale gab es dann noch an Brett 7 zwischen Fridrich Praetz und dem jungen Julian Menz. Praetz setzte seinen Gegner massiv unter Druck, was diesen in Zeitnot trieb. Als aber alles so aussah, als ob der Lauterbacher den finalen Schlag anbringen könnte, zog sich Menz trotz Zeitnot höchst geschickt mit Zwischenschachs und Mattdrohungen aus der Affäre, bis Praetz eine Figur einstellte und verlor. Für einen Aufsteiger war das 3:5 der Lauterbacher aber aller Ehren wert und bekräftigte die Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Bezirksoberliga Bezirk 2: Runde 1
SV Rochade Hünfeld 1                 -              SVG "Landeck" Schenklengsfeld 1          2,5:5,5
SK Turm Bad Hersfeld 2              -              SC Langenbieber .                                    6:2
SV Alsfeld 1                                  -              SV Alsfeld 2                                              5,5:2,5
SVG Lauterbach 2                        -              SC Ehrenberg 1                                       3:5
SC Rotenburg 1                            -              SC Fulda 3                                               7:1