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Bittere Niederlage im Abstiegskampf
Lauterbach 1 unterliegt auswärts unglücklich gegen SC Kaufungen mit 4,5:3,5

Die Ausgangslage war gar nicht so übel. Von den drei Mannschaften am Tabellenende der Landesklasse nord, Lauterbach (Platz 8), Arolsen (9) und Kaufungen (Platz 10 vor dem vorletzten Spieltag) müssen zwei absteigen, weil Korbach aus der Verbandsklasse in die Landesklasse nord absteigen wird. Von diesen drei Mannschaften hatte Lauterbach die meisten Punkte und das scheinbar leichteste Restprogramm. Durch die jetzige höchst unglückliche Niederlage im Auswärtsspiel gegen den Tabellenletzten bestehen aber kaum noch Chancen auf den Klassenerhalt.
Dabei hatte alles gut angefangen. Lauterbach trat mit zwei Ersatzspielern an, Kaufungen musste einen Spieler ersetzen. Nach knapp 2 Stunden stand es schon 1:0 für Lauterbach, da Steffen Andreas wieder einmal in Topform an Brett 2 einen unwiderstehlichen Mattangriff angezettelt hatte, dessen sich sein Gegner Vincent Kirchner nicht erwehren konnte. Es folgten Remise an Brett 6 zwischen Gennady Mil und Günter Gück sowie zwischen Heidi Kuschel und Martin Becker.


Drei Unentschieden an den Brettern 6 bis 8 - von links Heidi Kuschel (Brett 8), Thorsten Zankl (7) und Gennady Mil (8)

Beim Stand von 2:1 für Lauterbach musste jedoch Christoph Herda am Spitzenbrett seine Partie verloren geben. Herda hatte gegen Uwe Hänisch in einer sehr unübersichtlichen Variante (nach dem 11. Zug stand die komplette 4. Reihe voller Figuren – ein sehr ungewöhnliches Bild) im 26. Zug das Hängen eines Bauern übersehen, damit kam die schwarze Dame massiv ins Spiel und die Stellung war nicht mehr zu halten.


Ungewöhnliches Bild auf Brett 1: die ganze 4. Reihe steht voller Figuren. Christoph Herda (links) und Uwe Hänisch grübeln.

Aber Lauterbach zog wieder in Front durch einen kampfbetonten Sieg von Jürgen Struth an Brett 5 gegen Bernhard Wander. Der Nordhesse hatte eine moderne Flankeneröffnung gewählt, Struth den klassischen Aufbau mit Zentrumsbeherrschung. Es entwickelte sich eine strategische ausgeglichene Stellung, Struth bot Remis an, das sein Gegner anlehnte, um einen Angriff zu starten. Doch Struth, der schwach in die Saison gestartet war, in den letzten Wochen aber zur alten Stärke zurückgefunden hatte, verteidigte geschickt, eroberte eine Figur, und nach Abwehr der letzten verzweifelten Attacke von Schwarz gibt dieser auf. Aber auch hier folgte der Rückschlag: an Brett 4 fühlte sich Roland Zorn in einer typischen Sizilianisch-Stellung mit gegenseitigem Königsangriff mit Mattdrohungen gegen Samuel Maar schon wie der Sieger, beging dann aber Fehler in Zeitnot und verlor.


Jürgen Struth (Brett 5 links) und Roland Zorn (Brett 4)

Nun stand es 3:3, die Partie von Thorsten Zankl an Brett 7 gegen Karsten Eiser stand auf Remis, aber Martin Krauss stand an Brett 3 gegen Pavel Mykietyszyn klar auf Sieg! Krauss hatte sich über Stunden mühsam einen Vorteil erarbeitet, immer mehr Druck im Zentrum ausgeübt um endlich einen Läufer und zwei Bauern zu gewinnen, es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Allerdings hatte er viel Bedenkzeit aufgewendet und musste nun schnell ziehen, und es geschah eine eigentlich nicht untypische Katastrophe. Gerade im 40. Zug, wenn die Zeitkontrolle ist (danach hat jeder Spieler wieder eine Stunde Bedenkzeit) sackte die Konzentration in den Keller und Krauss machte nacheinander 2 massive Fehler, die zunächst den Läufer kosteten und dann komplexe Fesselungen des Gegners zuließen, die sogar noch einen Turm verloren. Mykietyszyn hingegen fand nun alle starken Züge. Völlig überraschend musste Krauss aufgeben und das Match kippte zugunsten der Kaufunger auf 4,5:3,5 für die Heimmannschaft, die, weil sie sich niemals aufgab und nervenstark blieb, knapp, glücklich, aber verdient gewonnen hatte.
Da der Abstiegskonkurrent Arolsen in Fulda mit einem 4:4 einen Mannschaftspunkt aufholte, sind nun die drei potenziellen Absteiger punktgleich auf den letzten Plätzen der Tabelle, hauchdünn nach Brettpunkten Kaufungen vor Lauterbach und Arolsen. Kaufungen hat noch gegen Fulda ein schweres Spiel, Lauterbach ebenfalls gegen die zuletzt sehr stark aufspielenden Langenbieberer, Arolsen wohl gegen Caissa Kassel das leichteste Restprogramm. Die Chancen für Lauterbach noch den rettenden Platz 8 zu erreichen sind minimal. An der Tabellenspitze bleibt Vellmar uneinholbar vorn.

Landesklasse Nord: Runde 8
SC Langenbieber 1        ............  -              SK Bad Sooden-Allendorf 1       5:3
SAbt TG 1949 Wehlheiden 1       -              SK Turm Bad Hersfeld 1            1,5:6,5
SK Vellmar 1950 1        ...........    -              SVG CAISSA Kassel 1    ..........  6,5:1,5
SV Anderssen Arolsen 1              -              SC Fulda 2        ......................   4:4
SC Kaufungen 1        ...........       -              SVG Lauterbach 1           ...........4,5:3,5

Landesklasse Nord
1             SK Vellmar 1950 1                                     16           43.5
2             SAbt TG 1949 Wehlheiden 1                     11           36.0
3             SC Langenbieber 1                                    9             33.0
4             SC Fulda 2                                                 9             32.0
5             SK Turm Bad Hersfeld 1                            8             34.0
6             SK Bad Sooden-Allendorf 1                        8             30.0
7             SVG CAISSA Kassel 1                                7             29.0
8             SC Kaufungen 1                                         4             28.0
9             SVG Lauterbach 1                                      4             27.5
10           SV Anderssen Arolsen 1                             4             27.0