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Harter Kampf auf Augenhöhe endete mit 4:4
Unentschieden im Derby zwischen Alsfeld und Lauterbach führt zum Abstieg

Im letzten Spieltag der Landesklasse Nord kam es zum ohnedies immer brisanten Kampf zwischen den ersten Mannschaften des SV Alsfeld und der SVg Lauterbach im Hotel Johannesberg in Lauterbach. Die Ausgangslage verschärfte die Situation: Lauterbach auf dem vorletzten und Alsfeld auf dem letzten Tabellenplatz benötigten beide einen Sieg, um den Abstieg zu vermeiden, und zusätzlich einen Sieg der Fuldaer gegen ihren Nachbarverein aus der Rhön SC Langenbieber. Da die Spiele zeitgleich stattfinden und aus verständlichen Gründen Handys und Computer bei Schachwettkämpfen streng verboten sind, wusste man in der Spielstätte in Lauterbach bis zum Ende nicht, ob diese Zweitbedingung überhaupt eintreffen würde. Alsfeld hätte im Grunde gar nicht unbedingt kämpfen müssen, denn in der tieferen Bezirksoberliga hatte Alsfeld 2 die Meisterschaft geschafft und kann in die Landesklasse aufsteigen. Würde Alsfeld 1 absteigen bliebe somit quasi alles beim Alten, würde Alsfeld 1 nicht absteigen, so die Auskunft der Alsfelder, würde Alsfeld 2 auf den Aufstieg verzichten um nicht mit zwei Mannschaften in der gleichen Liga spielen zu müssen. Aber die Alsfelder wollten nach einer für sie unglücklich verlaufenden Saison nicht am Ende letzter sein und warfen eine gute Mannschaft ins Rennen. auch die Lauterbacher waren entschlossen, ihre Minimalchance zu nutzen und traten in aktueller Bestbesetzung an. Es sollte ein langer, harter Kampf auf Augenhöhe werden.
Lauterbach ging in Führung, als Dirk Kurzawa an Brett 2 gegen Bernd Hombergs seinen Königsangriff gegen die zähe Verteidigung des Alsfelders zum Erfolg führte und gewann. Die Freude währte nur kurz, denn am Spitzenbrett verspielte Steffen Andreas einen Vorteil und verlor unglücklich. An Brett 2 zwischen Martin Krauß und Tobias Stein hatte sich von Beginn an ein zähes Ringen um kleine positionelle Vorteile ergeben. Der Lauterbach schien in der zweischneidigen Stellung eine Zeitlang kleine Vorteile zu haben, am Ende aber drohte die Stellung zu kippen, und so einigte er sich mit Stein auf Remis. Kurz darauf musste Andreas Klein an Brett 4 gegen den starken Lothar Zilch aus Alsfeld die Waffen strecken. die ersten vier Bretter waren entschieden und es stand 2,5:1,5 für Alsfeld.
An den restlichen Brettern sah es zunächst gut für Lauterbach aus, doch nach einer Weile verspekulierte sich Jürgen Struth an Brett 6 gegen Wolf-Dieter Weißbeck und musste aufgeben. Daniel Allig kam an Brett 7 gegen den sich clever verteidigenden Yury Petrov nicht über ein Remis hinaus, so dass es schon 4:2 für Alsfeld stand. Nun wenigstens nicht verlieren, um Tabellenletzter zu werden, lautete die Devise. Bei Armin Hardt an Brett 8 gegen Joachim Pade sah das auch vielversprechend aus. Hardt stand positionell unter Druck, hatte aber klaren materiellen Vorteil, agierte vorsichtig und genau und einige Erschöpfungsfehler seines Gegners halfen, die Partie zu gewinnen. Beim Stand von 3:4 sah es an Brett 5 zwischen Heid Kuschel und Evelyn Miemelt allerdings sehr nach Remis aus. Fast sechs Stunden nach Partiebeginn versuchte Heidi Kuschel dann aber noch alles, ließ sich auf riskante Varianten mit zweimaliger beidseitiger Bauernumwandlung ein und hatte ganz am Ende haarscharf die besseren Karten. Tatsächlich gewann Heid Kuschel nach 6 Stunden und 20 Minuten ihre Partie zum für alle verdienten 4:4 Endstand.
Freilich nutzte den Lauterbachern dieses Ergebnis nichts, und es war ein schwacher Trost, dass auch Bedingung 2 nicht erfüllt wurde. Fulda und Langenbieber hatten sich ebenfalls 4:4 getrennt, so hätte Lauterbach schon überdeutlich mit 6,5:1,5 gegen Alsfeld gewinnen müssen, um noch auf den rettenden 8. Tabellenplatz zu kommen. Wenn nicht noch eine Mannschaft irgendwo zurückzieht, steht damit der Abstieg für die Kreisstädter trotz guter Saisonleistung fest.
Die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Verbandsliga sicherte sich erwartungsgemäß mit großem Abstand der SK Vellmar.

Landesklasse Nord: Runde 9
Kasseler SK 1876 3        ..........  -              SC Eschwege 1.......... ................5,5:2,5
SVG CAISSA Kassel 1    ..........  -              SK Vellmar 1950 1           ........... 2,5:5,5
SVG Lauterbach 1         ...........  -              SV Alsfeld 1        ..........................4:4
SC Langenbieber 1        ..........  -              SC Fulda 2 ....................     ..........4:4
SK Bad Sooden-Allendorf 1        -    ..........SAbt TG 1949 Wehlheiden 1       4,5:3,5

Landesklasse Nord: Abschlusstabelle
1             SK Vellmar 1950 1                                      18           52.5
2             SAbt TG 1949 Wehlheiden 1                      11           39.5
3             SK Bad Sooden-Allendorf 1                        11           34.0
4             SC Fulda 2                                                  10           38.5
5             Kasseler SK 1876 3                                    10           35.5
6             SVG CAISSA Kassel 1                                9             34.5
7             SC Langenbieber 1                                     6             32.0
7             SC Eschwege 1                                           6             32.0
9             SVG Lauterbach 1                                       5             29.5
10           SV Alsfeld 1                                                 4             32.0